Studentische Wohnungsnot
Bereits im April 2018 hat die LAK eine wohnpolitische Kampagne begonnen. Damit reagieren die Berliner Asten auf die für Studierende untragbaren Mieten auf dem Wohnungsmarkt, auf den 95% der 180.000 Studierende in Berlin angewiesen sind. Auch beteiligte sich die LandesAstenKonferenz an der #Mietenwahnsinn-Demo am 06. April 2019.
Jetzt möchte die LAK Berlin erneut aktiv werden und veranstaltet im Vorfeld der Mietendemo am 11. September 2021 einen berlinweiten Aktionstag zu studentischem Wohnen auf dem Tempelhofer Feld. Genauere Infos zum Ablauf bekommt ihr auf dieser Seite.
Frühere Projekte des AK Wohnen
Um der akuten Wohnungslosigkeit von Studierenden zum Semesterstart vorzubeugen, forderten die Berliner Asten im Wintersemester 2017/18 den Senat auf, Notunterkünfte für Studierende bereitzustellen. Gleichzeitig stellen Notunterkünfte keine Lösungen dar - nicht allein, weil die Mehrheit der Studierende von explodierenden Mieten betroffen sind, sondern auch da Notunterkünfte einen niedrigeren Wohnstandard normalisieren. Die Broschüre "Gegen die zulassungsbeschränkte Stadt - Ein studentischer Blick auf Wohnungsnot" bietet die LAK zum kostenlosen Download an.
Studierende arbeiten häufiger und mehr, um ihre Miete zu finanzieren. Dabei fehlt es zum Teil an Raum zum Lernen, was auch die überfüllten Bibliotheken bezeugen. Neben dem Raummangel und der finanziellen Belastung ist auch die Entfernung zum Studienort ein Problem. 7% der Studierenden wohnen mittlerweile in entfernten Randbezirken, 59% außerhalb der Ringbahn. Abgesehen von langen Pendelzeiten ist das Wohnen in Randbezirken für Familien sicherlich attraktiv - für alleinstehende Studierende kann dies jedoch die Vereinzelung und Anonymität im Studium verstärken. Insgesamt wirkt sich der Immobilienmarkt in mehrfacher Hinsicht negativ auf die Lebensqualität von Studierenden aus. Dabei ist nicht auszuschließen, dass auch die steigende Rate an psychischen Erkrankungen, die höher ist als der Durchschnitt in der Altersklasse, auf die Gesamtbelastung zurückzuführen ist.
Die Situation ist insgesamt so prekär, dass weder Notunterkünfte für Studierende noch die sich in Planung befindlichen 5.000 Wohnheimplätze zukunftsweisend sind. Selbst mit den noch ungebauten Wohnheimplätzen bleiben etwa 90%, also etwa 170.000 Studierende, auf den privaten Wohnungsmarkt angewiesen. Der durchschnittliche Preis für neuvermietete WG-Zimmer lag im Jahr 2017 bei 424€ monatlich. 2016 waren es noch 407€. Studentische Beschäftigte verdienen mit einem normalen SHK Job 450€ im Monat, wobei viele Studierende unter schlechteren Bedingungen als dem Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte arbeiten.
Aufgrund dessen fokussiert sich die wohnpolitische Kampagne der LAK auf die Entwicklung eines längerfristigen Lösungsansatzes. Hierbei sieht die LAK die Einschränkung des privaten Immobilienmarkts als zentral, da dieser Maximalprofite auf Kosten der Lebensqualität von Studierenden macht. Dabei stellen nicht allein Baugenehmigungen für Luxusappartments im Namen von Studierenden ein Problem dar, sondern auch das spekulative Handeln der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Derzeit baut die landeseigene berlinovo Wohnheimplätze über dem Bafög-Wohnsatz. Ein höherer Bafög-Satz für Studierende hätte die Folge, dass mehr Gelder vom Bund in den Berliner Immobilienmarkt fließen. Für die 87% der Studierenden die kein Bafög erhalten bedeutet dies steigende Mieten. Das ist keine Wohnungspolitik im Interesse der Studierenden.
Die LAK sieht einen radikalen Kurswechsel als notwendig, um den privaten Wohnungsmarkt daran zu hindern, Verarmung und Wohnungslosigkeit weiter voranzutreiben. Öffentliche Gelder dürfen nicht weiter in den privaten Immobilienmarkt fließen und öffentliche Träger sollten sich nicht an der Immobilienspekulation beteiligen dürfen. Stattdessen muss Wohneigentum in öffentliche Hand geholt werden, und zwar durch Enteignung und Rekommunalisierung. Der Immobilienmarkt muss durch Steuern und Verbote zurückgedrängt und ein öffentlicher, nicht profitorientierter Wohnungsmarkt ausgebaut werden. Wir wollen Eigentum in der Hand des Berliner Studierendenwerks sehen, kontrolliert durch einen Verwaltungsrat, in dem auch Studierende vertreten sind. Mit der Forderung schließt sich die LAK den Forderungen an, die seit längerem von der wohnpolitischen Bewegung der Stadt geäußert werden, und trägt zu einem spezifischen Blickwinkel aus studentischer Perspektive bei. Die Grundversorgung der Studierenden sollte Priorität der Berliner Hochschulpolitik werden.
Kontakt: wohnen@lak-berlin.de
- Die LandesAstenKonferenz Berlin veranstaltet zusammen mit zahlreichen stadtpolitischen Initiativen im Vorfeld der großen #Mietendemo einen Aktionstag zum Thema studentische Wohnungsnot: am Freitag, den 10. September, von 12-19 Uhr auf dem Tempelhofer Feld.
Einladung Aktionstag studentisches Wohnen
Wir laden euch alle sehr herzlich ein, am Freitag, den 10.9. zu unserem Aktionstag zu studentischem Wohnen aufs Tempelhofer Feld zu kommen!Gegen die Zulassungsbeschränkte Stadt - ein studentischer Blick auf Wohnungsnot"
Zum Wintersemester 2019/20 hat die AG Wohnen der LAK eine Broschüre veröffentlicht unter dem Titel "Gegen die zulassungsbeschränkte Stadt - ein studentischer Blick auf Wohnungsnot".
Studentische Wohnungsnot & die wohnpolitische Kampagne der LAK
Studentische Wohnungsnot & die wohnpolitische Kampagne der LAK
Die LandesAStenKonferenz (LAK) Berlin arbeitet seit einiger Zeit intensiver zur studentischen Wohnungsnot und hat im April eine wohnpolitische Kampagne begonnen. Damit reagieren die Berliner Asten auf die für Studierende untragbaren Mieten auf dem Wohnungsmarkt, auf den 95% der 180.000 Studierende in Berlin angewiesen sind. Auch beteiligt sich die LandesAStenKonferenz an der #Mietenwahnsinn-Demo am 06. April 2019.
StuWerk richtet Notunterkünfte für Studierende ein - noch freie Schlafplätze vorhanden
Pressemitteilung
21.November 2018Das studierendenWERK Berlin bietet seit dem Wintersemester 2018/19 insgesamt 50 Notfallschlafplätze für Studierende an, wie Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, am 20. November 2018 via Twitter öffentlich bekannt gab. Damit hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung eine Forderung der LandesAstenKonferenz Berlin vom Oktober 2017 umgesetzt.
Notschlafplätze für Studierende / Emergency accommodation for students
English version below
Du verzweifelst an der Wohnungssuche?
Deine Freund*inne sagen dir, dass du nicht länger auf ihrer Couch schlafen kannst?
Du denkst darüber nach dein Studium in Berlin abzubrechen weil du keine Unterkunft findest?Um dem entgegen zu wirken stellt das StudierendenWERK Berlin seit Anfang des Wintersemesters 2018/19 in Berlin Notschlafplätze für Studierende zur Verfügung.