Pressemittelung der LAK Berlin zu den geplanten Öffnungen der Berliner Hochschulen

 
Die LandesAstenKonferenz (LAK) steht den Ergebnissen der heutigen Pressekonferenz zu Öffnungsschritten an den Berliner Hochschulen kritisch gegenüber und ruft dazu auf, das geplante Vorgehen zu überdenken.
 
In der Pressekonferenz veröffentlichte der regierende Bürgermeister seine Pläne für die Öffnung der Hochschulen, die erheblich vom bisher geltenden Stufenplan abweichen. 
 
"Wir sind froh, dass die Mensen und Bibliotheken wieder öffnen, aber die jetzigen Maßnahmen werden Studierende in die Präsenz zwingen. Es muss für alle Studierenden, die momentan nicht in Präsenz teilnehmen können oder wollen, Alternativen geben. Die Präsidentin der Humboldt-Universität hat in der Pressekonferenz allerdings deutlich gemacht, dass sie dazu nicht bereit ist.", erklärt Benjamin Kley vom Referent_Innen-Rat der HU.
 
Die Entscheidung, trotz hoher Inzidenz in der Altersgruppe der Studierenden - sie liegt bei 97 bei den 20- bis 24- Jährigen  -  wieder Präsenzprüfungen zu ermöglichen, gefährdet die zugesicherte Planungssicherheit. Viele Studierende, die sich am Anfang des Semesters auf Onlineprüfungen eingestellt haben, stehen nun vor der Frage, ob sie aus Sicherheitsgründen teilnehmen sollten oder nicht. 
 
"Uns erreicht vielfach die Rückmeldung, dass Studierende verwirrt sind, wie die Prüfungen ablaufen werden, obwohl diese am Anfang des Semesters als Onlineprüfungen angekündigt wurden. Die Ungewissheit, wie es mit den Prüfungen weitergeht, trägt viel mehr zu schlechten Prüfungsleistungen und Abbrüchen bei, als es ein Beibehalten der Online-Lehre tun würde.", kommentiert Gabriel Tiedje vom AStA der TU.
 
Viele Studierende haben sich bewusst entschieden, noch nicht nach Berlin zu ziehen oder mussten hier ihre Wohnung kündigen. Deshalb können sie nicht von Berlin aus an den Lehr- und Prüfungsangeboten der Hochschule teilnehmen. Andere wohnen mit noch nicht geimpften Menschen aus Risikogruppen zusammen oder sind selbst gefährdet. Für all diese Personen ist ein kurzfristiges Umstellen auf Präsenz, ohne dass die bisher angekündigten Veranstaltungen und Prüfungen weiterhin auch Online ermöglicht werden, ein enormes Problem. 
 
Stefanie Döring vom AStA der HTW führt aus: "Die kurzfristige Umstellung der Lehre auf Präsenz ist in den meisten Fällen ohnehin nicht realistisch. Unsere Sorge liegt hauptsächlich bei den Prüfungen. Wir fordern, dass es - wie ursprünglich abgemacht - Planungssicherheit für alle Studierenden gibt. Für jede Präsenzprüfung muss es dementsprechend eine digitale Alternative noch in diesem Semester geben!"