Bericht: "Ich bin in der 17. Schwangerschaftswoche und wohne in einem 9m²-Zimmer in einer WG."

Eingesendet von Anja, FU-Studentin.

Ich bin in der 17. Schwangerschaftswoche und wohne in einem 9m²-Zimmer in einer WG. Da ich die Regelstudienzeit längst überschritten habe, finanziere ich meinen Lebensunterhalt als studentische Hilfskraft. Mein Freund bewohnt eine Einraumwohnung fernab der Universität, weshalb es keine Option ist, in diese zusammen zu ziehen, da wir ein Kind erwarten. Schon allein, um mich während der Schwangerschaft besser unterstützen zu können, wollen wir baldmöglichst zusammen ziehen und haben einen WBS beantragt. Mein Freund ist kein deutscher Staatsbürger, absolviert gerade seine Ausbildung und finanziert sich mit BAföG und aufstockend Sozialhilfe. Gerade erst haben wir erfahren, dass er – um einen WBS bewilligt zu bekommen – eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung vorweisen muss. Diese hat er leider nicht und um diese zu erhalten, muss er ein gesichertes Einkommen nachweisen können – so BAföG denn darunter zählt…

Unsere finanziell prekäre Lage scheint zu verhindern, dass wir in den Genuss eines WBS kommen – doch gerade diesen bräuchten wir dringend, um eine bezahlbare Wohnung für uns und das Baby haben können. Zudem drängt die Zeit, da ich im hochschwangeren Zustand beim Umzug nicht mehr helfen kann. Zusätzlich erschweren es die langen Wartezeiten auf Termine beim Bürgeramt, eine gute Beratung zu erhalten, was man in dieser Situation tun kann.