Seit Wochen steigen die Infektionszahlen in der Altersgruppe der Studierenden. Die Fälle von infizierten Studierenden in Veranstaltungen sind weiterhin hoch. Seit unserer letzten Forderung, endlich effektive Maßnahmen an den Hochschulen zu ergreifen, hat sich die Inzidenz in der Altersgruppe der Studierenden verdoppelt. Trotzdem gibt es an den Hochschulen weiterhin keine ausreichenden Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken. Deswegen fordert die LAK Berlin von den Verantwortlichen, sofort zu handeln.
Aktuell wird deutlich, dass die Hochschulleitungen keine Pläne vorbereitet haben, um mit steigenden Zahlen umzugehen. Laut der alten Stufenpläne aus dem Sommersemester hätten die Hochschulen Anfang Oktober schon wieder vollständig in die Online-Lehre zurückkehren müssen. Dieses Semester sollte Präsenz wieder flächendeckend möglich gemacht werden, doch Planung und Vorkehrungen hierfür waren und bleiben mangelhaft. Auch der Ausbau von Hybrid-Formaten, für die die Hochschulen nun fast zwei Jahre Zeit hatten, lässt zu wünschen übrig.
Viele Dozierende und Studierende treffen nun eigene Absprachen und werden beim Versuch, Lösungen zu finden, von den Hochschulen alleine gelassen. Diese weigern sich weiterhin, Verantwortung zu übernehmen oder werden sogar durch das Land daran gehindert. Der FU beispielsweise wurde das Verlängern der Winterferien durch Umstellen auf Online-Lehre untersagt. Obwohl die Pandemie unbestreitbar außer Kontrolle ist, weigert sich die Landesregierung, Maßnahmen zu ergreifen und besteht darauf, "die weitere Entwicklung abzuwarten".
Wir als LAK sind der Überzeugung, dass neue Maßnahmen an den Hochschulen nicht weiter warten können und fordern deshalb die sofortige Einführung von 2G+ an den Hochschulen, die Abschaffung der Anwesenheitspflicht und Online-Formate für alle Studierenden, die nicht an Präsenzvorlesungen teilnehmen können oder wollen. Außerdem ist es unerlässlich, die Verlängerung der Regelstudienzeit zu erneuern und sich schon jetzt geeignete Konzepte für Online-Prüfungsformate am Ende des Semesters zu überlegen.
Jeder Tag, der jetzt gewartet wird, bedeutet einen langfristig längeren Lockdown und gefährdet, dass im Sommersemester überhaupt in irgendeiner Form Präsenz stattfinden kann. Die Planlosigkeit der Hochschulleitungen und die immer unübersichtlichere Lage im Pandemiegeschehen wird dafür sorgen, dass das aktuelle Semester so chaotisch enden wird, wie schon das Wintersemester 2020/21, bei dem Studierenden schlussendlich nicht mal der Zugang zu Mensen oder Bibliotheken erhalten blieb.
Solange die Leitungsebenen sich ihrer Verantwortung entziehen, ist es unser aller Aufgabe, die aktuelle Situation so sicher wie möglich zu gestalten: Reduziert eure Kontakte und diskutiert mit euren Dozierenden über Möglichkeiten von Online- oder Hybrid-Angeboten, lasst euch impfen, um die Risiken für alle gering zu halten und eine Überbelastung der Krankenhäuser zu vermeiden und nutzt die Möglichkeiten für Auffrischungsimpfungen!